März 2020

Häcksler

Nach einigen Anregungen und reiflichem Überlegen entschieden wir uns zum Kauf eines für unsere Zwecke geeigneten Häckslers. Durch das Häckseln kann das von uns bisher praktizierte Verbrennen des Holzabschnitts weitestgehend ersetzt werden. Die bei uns gewachsenen Pflanzen werden so nicht in die Atmosphäre entsorgt, sondern sie bleiben uns als wertvoller Rohstoff erhalten. So begannen die theoretischen Überlegungen zum Thema Häckseln und haben sich in der Folgezeit auch auf die Gesamtheit der auf der Finca befindlichen ‚Rohstoffe‘ ausgeweitet. Bei der schon im vergangenen Jahr begonnenen Beschäftigung mit der Permakultur war dieser Begriff bereits aufgetaucht, konnte in seinen Dimensionen aber noch nicht so ganz erfasst werden. Es wurde empfohlen, eine Liste mit allen verfügbaren Rohstoffen anzufertigen. Es wird immer deutlicher, dass diese Liste viel umfangreicher ist, als zuerst gedacht. Wahrscheinlich wird sie sich im Laufe der Zeit auch immer noch erweitern.

Erste Erfahrungen mit dem Häcksler

Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Häcksler, der übrigens ‚Elli‘ genannt wird, konnten gemacht werden. Es zeigte sich, dass einige Materialien nicht gehäckselt werden können: Schlingpflanzen, trockene Yuccablätter und zu feuchtes und kompaktes Material, und da werden bestimmt noch weitere Erfahrungen gemacht werden.

Die Erfahrungen gehen weiter

Die nächsten Erfahrungen wurden mit der Menge und der Art und Konsistenz des anfallenden ‚Häcksels‘ gemacht. Wenn es als Rohstoff weiter genutzt werden soll, muss es auch bis zu seinem Einsatz gelagert werden, und damit ergaben sich natürlich sofort neue Herausforderungen. Die erste Charge Häcksel wurde in Säcke gefüllt, gut verschnürt und platzsparend aufgestapelt. Nach drei Tagen hatte sich aber in den Säcken Kondenswasser gebildet und die Säcke waren gut warm geworden. So war das nicht gedacht. Das eigentlich sehr trockene Material war wohl doch noch so feucht, das heißt lebendig, dass es sich in den geschlossenen Säcken erhitzen konnte. Also wurden die Säcke wieder geöffnet, und die nächsten Säcke wurden offen unter einer Folie gelagert, damit sie vom Regen nicht wieder nass werden. Die ersten Säcke, bei denen schon der Fermentationsprozess begonnen hatte, wurden dann mit Schafpellets, Gartenkalk und Gesteinsmehl gemischt und dann zu einem Häckselkegel aufgesetzt.

Der erste Häckselmulch um die Avocadobäume

Eine nächste Charge wurde angefeuchtet und zusammen mit Schafpellets als Häckselmiete aufgesetzt. Die dritte Charge wurde direkt um mehrere Avocadobäume als Mulch verteilt. Hierbei stellte sich heraus, dass doch relativ viel Material für einen Baum nötig ist. Das heißt, der gesamte gehäckselte Baumschnitt von einem Winter reicht als Mulch nur für einen Bruchteil der Avocadobäume. Eine letzte Charge wartet erst einmal zu einer einfachen Miete aufgesetzt auf den baldigen Einsatz als Mulch.

Unser Hausschwein Franzi

Vor unserem handzahmen Schwein Franzi haben alle unsere Tiere Respekt – außer Lotta. Sie denkt, alle Tiere sind ihre Freunde und möchte natürlich auch das Futter mit ihnen teilen. Das klappt allerdings nur mit Franzi, deren Fressnapf Lotta sogar unbehelligt wegziehen darf, um das Futter ungestört auffressen zu können.

Corona-Zeit

Ab Mitte März waren wir auf der Finca sozusagen im Hausarrest, da wegen der steigenden Infektionszahlen durch den Corona-Virus in Spanien eine landesweite mehrwöchige Ausgangssperre angeordnet wurde.

So fielen alle Termine aus, und es gab plötzlich sehr viel Zeit. Diese zusätzliche Zeit konnten wir sehr gut nutzen, um viele liegengebliebene Arbeiten fertigzustellen. Die Werkstatt wurde gründlich aufgeräumt, und es wurden neue Regale gebaut. Es konnten liegengebliebene Holzreparaturen erledigt und viele alte Holzreste verbaut werden. Der Kaninchenstall wurde ausgeräumt, alte, kaputte und nicht mehr genutzte Käfige wurden abgebaut. Auch konnte die Garage aufgeräumt und alle alten Schlauchreste sortiert und entsorgt werden.

Corona bedingt hatten wir auch mehr Zeit, unsere Kreativität zu leben – sei es musikalisch, Video technisch, in der Nähstube und und und.
Yoga, Meditation und spirituellen Übungen konnte mehr Raum im täglichen Leben eingeräumt werden.
So hatte dieser äußerlich unangenehme Umstand für uns Bewohner der Finca sehr erfreuliche Auswirkungen.

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