Heute möchten wir mit euch einen Blick in den Garten unseres Yogacenters in Marbella werfen. Das Yogacenter liegt ungefähr 20 Autominuten von unserer Finca entfernt. Sowohl die Finca als auch das Yogacenter sind Teil der Humanitao-Stiftung, und so tauschen wir uns regelmäßig über unsere Erfahrungen aus und haben regen Anteil daran.
Seit Jahren haben wir Schwierigkeiten mit dem sehr nahrungsarmen Boden unseres Ashramgartens. Da wir nicht mit Kunstdünger arbeiten wollen, gaben uns die wunderbaren Erfahrungen, die auf unserer Finca mit der Aufbereitung der Erde mit Kompost, Mulch und Biochar gemacht wurden, den Anstoß, den Boden unseres Gartens auch in dieser Weise zu bearbeiten. Sehr aufschlussreich waren die Vorträge, die Andreas und Katja in diesem und im vergangenen Jahr zu den Themen ‚Bodenorganismen und Pflanzen‘, ‚Das Edaphon‘, ‚Der Kompost‘ und ‚Carbon Farming‘ gehalten haben. Sie gaben uns einen detailreichen, sehr interessanten und informativen Einblick in diese Zusammenhänge. Es war auch interessant zu erkennen, dass jeder Kleinbauer oder Gartenbesitzer, also auch wir, letztlich einen wichtigen Beitrag leisten kann für das gesamte Ökosystem, für Klimaneutralität und CO2 Reduzierung. Das motiviert.
Wir hatten im vergangenen Jahr bereits begonnen, im kleinen Maße (in einem Metalleimer) Holzkohle herzustellen. Doch beflügelt von den Erfolgen auf der Finca und den Hintergrundinformationen der Vorträge intensivierten wir unsere Holzkohleherstellung von 40 Litern im vergangenen Jahr auf 120 Liter in diesem Jahr. Hinzu kam der Gedanke, kleine Beete und Pflanzungen mit diesen neuen Erkenntnissen zu bearbeiten, um zu sehen, ob sich über die Jahre der schlechte Boden in unserem Garten mit dieser Methode aufbessern lässt.
Das erste Beet, dem wir uns in diesem Sinne widmeten, war ein Beet, in dem unser alter Bambus zu Hause ist. Wir beschlossen, dieses Beet als Bambusbeet anzulegen und kauften drei weitere Bambusse. In die Pflanzlöcher kam eine Mischung aus Pferdemist, Kompost, Wurmhumus und aufgeladener Holzkohle. Das Beet wurde mit Kompost angereichert und reichlich mit Mulch bedeckt. Dazu sorgt eine Bewässerung für das nötige Nass.
Die Arbeit in dieser neuen Weise bereitet uns viel Freude, und wenn die Erde positiv darauf reagiert, möchten wir gerne auch in Zukunft weitere Beete so aufbereiten.
Ein Teil der Grundstückshecke musste aufgeforstet werden. Auch hier füllten wir die vierzehn Pflanzlöcher mit einer Mischung aus Pferdemist, Kompost, Wurmhumus und aufgeladener Holzkohle. Außerdem wurde die ganze Hecke mit einer Tröpflerleitung versorgt. Für die Hecke kauften wir fast ausschließlich Pflanzen, die auch Bienen Nahrung geben.
Auch beschlossen wir, im Zuge dieses Experiments ein kleines Beet zunächst nur mit Pferdemist, Gründüngung und Mulch zu bearbeiten. Im Frühsommer werden wir Zinnien einpflanzen. Je nachdem wie die Zinnien wachsen, können wir aus unserer Erfahrung erkennen, ob sich die Bodenqualität verbessert. Außerdem schenken sie mit ihren vielfältigen, leuchtenden Blüten viel Freude. Wenn dies alles so gelingt, wie wir uns das vorstellen, könnte dieser Prozess mit Pferdemist, Gründüngung, Mulch und Zinnien jährlich wiederholt werden, und wir könnten sehen, wie sich im Laufe der Jahre unser Gartenboden erholt. Ein spannendes Experiment.